Lake Gigantica Mai 2011
Im Jahr 2009 kurz vor unserem Trip nach Frankreich ins Gebiet der Bourgogne erhielt mein Freund Stefan ein Schreiben des Magazins „ Carp In Focus“. Aus dem Schreiben ging hervor, dass er eine Woche für 2 Personen am Lake Gigantica( Infos hier: http://www.gigantica-carp.com/ ) gewonnen hatte. Stefan rief mich an und fragte mich, ob ich mitfahren würde. Natürlich würde ich mitkommen. Was kann da schon schiefgehen, wenn der See anstatt 390 € die Woche (damals 360€) nur 0 € kosten würde. Ich sehe noch jetzt sein breites Grinsen im Gesicht als wir uns das erste Mal über den See informierten und die Reise durchsprachen. Nach 2 Jahren Wartezeit hatten wir einen Wunschtermin im Mai und konnten wir endlich unsere Fahrt Richtung Gigantica starten.
An einem Freitagmorgen holte Stefan mich ab und wir fuhren die ca. 1000 km zum See ohne Staus oder sonstige Hindernisse. Um 23 Uhr erreichten wir den See. Nach ungefähr vier Minuten Verschnaufpause vor dem Zaun rechts von der Einfahrt erschien auch gleich ein Mann auf einem orangefarbigen Mountainbike und fragte mich, ob ich englisch spreche.
Ich gab dem Mann( Herrn Fairbrass) zu Verstehen, dass ich englisch spreche, worauf er erwiderte, dass wir dort nicht parken können, da es wegen des Lkw-Verkehrs zu gefährlich sei. Nun erklärte er uns den Weg nach Brienne Le Chateau, da wir dort auf einem Aldi-Parkplatz schlafen könnten und legte gleich noch eine Info nach, nämlich, dass die Anreise am See erst nächsten Tag um 13 Uhr möglich sein würde, weil eine Spezialveranstaltung am See stattfand. Na, das nennt man kundenfreundlich!
Ich dachte mir, da es sowieso nichts bringt Stress zu machen, fahren wir mal zum Aldi.
Dort angekommen versuchten wir zu schlafen, was uns nach einer Ewigkeit gelang. Plötzlich Geräusche und Stimmen in unserer Nähe. Ich war alarmiert und checkte die Situation. Aha, ein übermächtiger, bewaffneter Gegner in Form von 3 netten Herren von der Gendarmerie kam auf unser Auto zu. Nach der Persokontrolle fing der eine von ihnen auf einmal an deutsch zu sprechen. Das habe ich in Frankreich noch nie erlebt. Wir erklärten ihm, dass wir hier übernachten, da wir am See keinen Zutritt erhielten und er wünschte uns einen gute Nacht. Echt nett!
Nach ungemütlichen Stunden im Autositz kauften wir morgens ein und fuhren um ca. 12 Uhr Richtung Gigantica. Nun trudelten auch schon die anderen Angler ein. Es waren alles Engländer. Man konnte das erste Mal dieses hübsche Wasser in Natura sehen. Was für ein Anblick! Herr Fairbrass verließ den See allein Richtung Heimat und begrüßte keinen seiner Gastangler!
Um 12:40 Uhr öffnete ein Mann das Tor und wir fuhren zur Lodge und wurden von Danny(Turtle), dem freundlichen Aufseher des Sees, mit einem kalten Kronenbourg begrüßt.
Insgesamt waren wir 9 Gastangler und Danny selbst, der auch fischen wollte. Alle Gastangler zogen ihre Lose(Ü-Eier mit Zahlen drauf), um dann der Reihe nach Ihren swim zu wählen. Wir hatten Glück, dass wir the Alamo wählen konnten, denn dort war es möglich zu zweit zu fischen. Also wurden allen noch einmal die Regeln erläutert und es ging ab an die swims.
Stefan und einige andere Jungs aus Hamburg und Umgebung waren im März schon einmal dort und waren nicht so begeistert, da die Wiegeschlingen und Kescher zu der Zeit nicht den Anforderungen entsprachen. Kescher hatten große Löcher, die zugeknotet waren und Wiegeschlingen waren an der Beschichtung eingerissen, so dass man dort nicht von carp care sprechen konnte. Aber diesmal im Mai fand man nagelneue Cygnet- Kescher und Wiegeschlingen vor.
Auch die Toiletten und die Dusche waren sauber.
Die Sonne brannte und wir richteten uns ein. So langsam kehrte Urlaubsstimmung ein!
Ein herrlicher Anblick!
Fast alle anderen Angler setzten auf „ The Cell“ Boilies, die sie dort in 10 kg Tüten gefroren kauften. Wir setzen auf Handarbeit, nämlich unsere Selfmades. Stefan fischte Birdfood-Ananas und ich fischte Scopex Robin Red Boilies und 22er sowie weiße 14 mm Fishboilies.
Tagelang passierte nichts und es lief fast ausschließlich für Paul, der auf the Tree Line saß und vor einer holding area seine Spots angelegt hatte. Die Karpfen kamen nachts aus den Hindernissen heraus und begannen zu fressen. Doch dann wurde auch neben uns auf Oblivion und Big Girls gedrillt. Nun musste man umdenken, denn die Fische müssen ja irgendwie dort hingeschwommen sein und das bestimmt nicht quer durch den See. Die Markerrute wurde wieder zur Hand genommen und ich fand einen ufernahen Spot von ca. 3,80 m Tiefe. Hier warf ich nun meine Montage hin und fütterte viele 14 mm Boilies.
Ansonsten ist der See so ca. 5,50 m bis 7 m tief und 14 ha groß(35 acres).
Stefan hatte noch etwas beobachtet was uns auch weiterbrachte. Man fischt dort am besten mit mindestens 3 Boilies als „Monsterschneemann“.
Das sieht dann so aus.
Schon in der ersten Nacht nach der Umstellung war ich erfolgreich und fing 2 wunderschöne carps.
Ein Traumfisch!
und ein 30+ Spiegler
Leider fingen wir nach den 2 Fischen keinen Karpfen mehr und machten uns auf die Heimreise.
Mein Fazit:
Der See und die Fische sind wunderschön, Danny T. ist ein netter hilfsbereiter und pünktlicher Mensch. Die Sanitäranlagen waren sauber. Strom kostet nichts und man kann seine Akkus immer laden. Man kann dort auch div. Endgame etc. von z.B. Korda zu vernünftigen Preisen kaufen. Es gibt Getränke aus einem Kühlschrank zum Kaufen, der jederzeit geöffnet ist. Eisakkuservice gibt es auch. Man darf keine Plastikflaschen einfrieren und als Akku verwenden! Also Akkus mitbringen oder die von dort nehmen. Morgens um ca. 9:20 Uhr erscheint ein Bäcker mit frischen Lebensmitteln zu fairen Preisen in einem Verkaufstransporter.
Naja, es gibt auch negatives. Z.B. ,dass einige Boote nicht benutzbar waren, da dort Einzelteile wie z.B. Ruderdollen fehlten. Ob ein Preis von 390 € gerechtfertigt ist oder nicht, muß jeder für sich allein entscheiden.
Wir fanden es dort schön!
Au revoir!
